Umwelt und Ressourcen

Golf als Spiel in und mit der Natur wird zunehmend von Themen wie Ressourcenschonung, Klimawandel oder ökologischer Pflege beeinflusst. Modernes Golfplatzdesign beinhaltet die Integration von Umwelt- und Naturschutzbelangen und die genaue Analyse von Trends im Bereich des Segments Nachhaltigkeit. Nur so ist langfristig hohe Qualität erzielbar. Als Mitglied des Umweltausschusses des Deutschen Golf Verbandes setzt Thomas Himmel sich ehrenamtlich für Umweltfragen im deutschen Golfsport ein.

Nachhaltige Golfplatzgestaltung bedeutet nicht nur die Schonung von Ressourcen und die Steigerung der Biodiversität auf dem Gelände, sondern auch die positive Integration eines Golfplatzes in sein soziales Umfeld. Eine Genehmigung in Übereinstimmung mit den Vorstellungen von Kommunen und Fachverbänden erleichtert die Akzeptanz auf Dauer. Die langjährige Erfahrung in der Abstimmung mit Naturschutzbehörden ermöglicht auch die Abstimmung von Projekten in sensiblen Gebieten.

Die nachfolgenden Themenbereiche sollten von jeder nachhaltig aufgestellten Golfplatzanlage langfristig  verfolgt werden.

Die Sicherung der Ressource Wasser durch ausreichend Speicherteiche, eine gut geplante Beregnungsanlage und die richtige Gräserwahl werden im Zuge des Klimawandels immer wichtiger. Nachdem der Zugriff auf Trink- und Grundwasser in Zukunft zunehmend gedrosselt wird, ist eine exakte Analyse des Wasserbedarfs und eine entsprechende Planung für eine langfristig hohe Qualität einer Anlage entscheidend.

Das Auffangen von Wasser bei Starkregen-Ereignissen ist ein sehr sinnvolles Mittel, um die eigenen Wasserkapazitäten zu erhöhen. Besonders in Perioden, in denen wenig Wasser verbraucht wird,  wenig Wasser verdunstet und hohe  Niederschlagsmengen fallen – z.B. in den Herbst-/Wintermonaten – kann viel Positives erreicht werden.  Mittels Designoptimierungen am Platz und Anlage von Zusatzreservoiren, kann überschüssiges Wasser optimal durch den Golfplatz „geleitet“ werden, zusätzlich spielrelevante Flächen können geschützt werden. Auch Wasser von befestigten Flächen (z.B. Parkplätzen, Dächern, Wege, etc.) kann einen Beitrag leisten.

Der Golfplatz als „Schwamm“, der durch bewusst angelegte Flutzonen die Wasseraufnahme im Boden optimiert, kann Schäden durch Extremwetter gut entgegentreten.

Die Optimierung und Anpassung des Golfplatzdesigns an eine Reduzierung der Spielflächen – was unmittelbar auch die Beregnungsfläche reduzieren kann – bringt damit viele Vorteile.

Durch die Verwendung neuer Grasarten verändert sich die optimale Nutzung und Wasserverteilung auf dem Golfplatz ebenfalls.

Auch eine möglichst ökologische Gestaltung und Einbindung neuer Speicherteiche in den Golfplatz muss fachlich geplant und begleitet werden, um nachhaltig positive Auswirkungen zu haben.

Attraktive Einbindung von Speicherteichen in den Golfplatz und die Landschaft mit positivem Einfluss auf das Golfspiel

Naturnahe Ufergestaltungen können neue Speicherteiche auch biodivers machen

Ein passendes Design der Beregnungsanlage kann Wasser – gepaart mit einem Qualitätsgewinn – einsparen

Auch gezieltes Handwässern führt zu einem reduzierten Wasserverbrauch und einer Qualitätssteigerung

Immer restriktiver werdende Düngemittel- und Pestizidbestimmungen erfordern ein Design von Golfanlagen, das diesen neuen Herausforderungen beim Greenkeeping gerecht wird. Natürliche Erscheinungsbilder auf Golfplätzen werden immer mehr das Gebot der Zeit und die Ermutigung zu robusteren Grassorten ist wichtig. Die Auswahl von Büschen, Bäumen und Gräsern muss außerdem auf immer häufiger auftretende Hitzeperioden ausgerichtet sein. Gleichzeitig müssen Drainagesysteme so geplant werden, dass auch Starkregen und Unwetter nicht zu einem längeren Ausfall von Teilen des Golfplatzes führen.

Durch die Herausnahme sogenannter „no-play-areas“ die mit natürlicher Vegetation versehen werden oder sich selbst überlassen sind, entstehen Flächen mit keinerlei Verbrauch an Düngemitteln und Pestiziden.

Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie Flächen, die nicht am Golfspiel beteiligt sind, zur Reduktion an Pflege, Personalaufwand mit Düngemittel mit einem gleichzeitigen Gewinn an Biodiversität und natürlicher Optik.

Die Arbeitswelt „Golfplatz“ ist einem starken Wandel unterworfen, der mit der Entwicklung von E-Mobilität und Digitalisierung im Bereich des Greenkeepings und der Verwaltung zu tun hat. Wir sorgen dafür, dass eine Golfanlage zukunftsgerecht geplant ist und langfristig mit moderner Technik ausgerüstet ist. Egal, ob es um die Themen Beregnung, Belüftung oder die Größe der intensiven Pflegeflächen geht. Dies sorgt für mehr Freiräume im Bereich des Greenkeeping-Personals, das sich damit um die Qualitätssteigerung der Anlage kümmern kann.

Modernes und autonomes Mähen der großen Spielflächen als Option

Die Förderung der  Biodiversität hat sich auf vielen Golfplätzen weltweit als wichtiger Bestandteil etabliert.  Dabei sind die Möglichkeiten auf Golfplätzen Lebensräume zu entwickeln besonders hoch, was unter anderem positive Auswirkungen auf die Außenwirkung der Golfanlage hat.

Ein Golfplatz besitzt hektarweise Flächen, die nicht vom Golfspiel berührt sind und auf denen – je nach Standort – unterschiedliche Maßnahmen vorgesehen werden können. Darunter fallen:

  • artenreiche Blumenwiesen auf sogenannten „no-play-areas“
  • Mager-/Trockenrasenstandorte – dort wo es die örtlichen Verhältnisse erlauben und unterstützen
  • Rohbodenstandorte als Lebensraum für eine besondere Tier- und Pflanzenwelt
  • Heideflächen – dort wo es die örtlichen Verhältnisse erlauben und unterstützen
  • ökologisch gestaltete Wasserflächen
  • wechselfeuchte Bereiche und ausgedehnte Feuchtgebiete als vielfältiger Lebensraum
  • Bachrenaturierungen
  • Moorentwicklung bzw. Rückführung – wo es standort-technisch sinnvoll ist
  • Heckenstrukturen und Feldgehölze als wichtiger Lebensraum für die Vogelwelt
  • Steinlesehaufen als Lebensraum für Kleintiere
  • Totholzhaufen
  • Nistkästen und Insektenhotels

Artenreiche Blumenwiesen auf sogenannten „no-play-areas“

Attraktives Zusammenspiel zwischen Biodiversitäts- und Golfflächen

Naturnahe und attraktive Ufergestaltungen von Wasserflächen als wichtiger Lebensraum

Künstlich errichtetes Feuchtgebiet neben einer Spielbahn

Bachrenaturierung

Steinlesehaufen für Reptilien und Kleintiere

Totholz

Insektenhotel

Positive Außenwirkung durch Beitritt zu Programmen (Lebensraum Golfplatz und Golf & Natur)

Das Thema CO2-Abdruck, das innerhalb der EU auch mit regulatorischen Vorgaben belegt ist und  künftig alle Golfanlagen begleiten wird, wird ein weiterer wichtiger Bestandteil von Golfanlagen. Neben Reduktionen und Optimierungen bei den Gebäuden, Lieferungen, dem Personenverkehr der Golfer, etc., liegt das Optimierungspotenzial beim Golfplatz in:

  • der Förderung von solar- bzw. elektrisch-betriebenen Maschinenparks
  • der Nutzung möglichst regionaler Materialien und Vorkommen –> Reduktion der Transportwege und somit geringere Ausstoßmengen
  • Designoptimierungen, die in Kleinbereichen ggf. manuelle Arbeit gegenüber fossil-betriebenen Maschinen begünstigen
  • der Reduktion der Spiel- und Mähflächen um den Ausstoß an Kohlendioxid zu verringern
  • der Reduktion der Spiel- und Mähflächen, um den Verbrauch an Düngemitteln, die durch Herstellung und Antransport CO2-Emmisionen verursachen, zu reduzieren
  • der Verwendung weniger anspruchsvoller und langsam wüchsiger Grassorten bei den großen Golfplatzflächen, um die Mähhäufigkeit und damit den Treibstoffverbrauch zu reduzieren
  • der Reduktion der Beregnungsflächen und Optimierung des Beregnungs-Regimes, um den Stromverbrauch und somit den CO2-Abdrcuk zu reduzieren
  • der Reduktion von befestigten Flächen, die einen hohen Anteil an gebundenem CO2 beinhalten (Herstellung, Transport, etc.)
  • der Einführung von biologischen Bodenverbesserern, wie z.B. Pflanzenkohle, für einen Teil der Golfplatzflächen

Der Golfplatz als Lebensraum

Das grundlegende Verständnis für das Erlebnis Golf beinhaltet die Förderung der Natur. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Entwicklung von Biodiversität auf Golfplätzen belegen, dass diese Artenreichtum erhöhen. Gleichzeitig wird dadurch für den Golfer das Naturerlebnis auf der Anlage gesteigert und der Erholungseffekt wächst.

Wir begreifen den Golfplatz als Sportanlage hoher Qualität, die jenseits von Abschlägen, Fairways und Grüns einen perfekten Lebensraum für Fauna und Flora ermöglicht. Die Planung des Golfplatzes beinhaltet deshalb eine genaue Analyse der Flächen und Standorte, der Wasserverhältnisse und resultiert am Ende in einer harmonischen Kombination aus Golf und Natur.

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