Wassermanagement ist mehr als nur ein neuer Speicherteich

Wie geht die Golfplatz-Architektur mit dem Thema Wasser um? Fest steht – diese Thematik hat sich längst auch im Bereich Golfplatzdesign zu einem Kernpunkt der Überlegungen entwickelt. Wobei eines klar ist: Während in Deutschland, der Schweiz, Österreich oder anderen Ländern Kontinentaleuropas die Wasserthematik erst seit kurzem heiß diskutiert wird, ist sie im internationalen Golfplatzdesign seit langem ein Thema. Egal ob in Arizona oder San Diego – hier ist der Verbrauch von Trinkwasser seit Jahrzehnten in der Diskussion. Egal ob auf Mallorca oder in Marbella – in Spanien ist die Wasserzufuhr seit Jahren stark reguliert.

Ein Beispiel: Die Top-Golfanlage Son Gual auf Mallorca, 2007 von Himmel Golf Design fertiggestellt, hat von Beginn an mit Brauchwasser gearbeitet. Eine eigene Wasseraufbereitungsanlage auf dem Golfplatz sorgt für den perfekten Zustand des Wassers, der letztendlich auch hohe Grasqualität ermöglicht und das auf der Insel häufig verbreitete Problem der schlechten Qualität des Beregnungswassers beseitigt. Die Technik für optimale Golfplatzbewässerung gibt es seit langem, sie kommt in den Vereinigten Arabischen Emiraten genauso zum Einsatz wie eben in Spanien oder Griechenland.

Was für die Länder zum Beispiel der D-A-CH Region neu ist: Wasserversorgung wird zu einem deutlich höheren Kostenfaktor im Golfplatzbau und erfordert ein Umdenken in der Sanierung und Renovation.

  • Das Sammeln von Wasser sowohl von Dächern der Gebäude auf der Golfanlage wie auch von Straßen, Parkplätze und Wegen ist auf Dauer unausweichlich.
  • Die Anlage großer Speicherteiche wird zum Standard. Dabei geht Tiefe vor Fläche, um die Verdunstungsmengen zu reduzieren. Kleinpumpen und Leitungen können das Wasser zwischen den einzelnen Teichen relativ kostengünstig transportieren.
  • Oberflächen des Golfplatzes werden optimaler gestaltet, um Wasser direkt in Reservoire oder in Auffangbereiche mit Gullys und Entwässerungsrohren zu führen.
  • Die Gräserwahl berücksichtigt wassersparende Sorten.
  • Das optimales Design des Beregnungssystems führt zu optimaler Verteilung und Wassereinsparung.
  • Dabei spielt die Farbe des Grases eine untergeordnete Rolle – Golf wird auf Rasen nicht auf Farbe gespielt

Die hohe Kunst der Anlage eines guten Speicherteiches geht dabei über die reine Funktionalität hinaus: Zum einen sollte der Speicherteich auch ein strategisches Element sein, zum anderen geht es darum eine ansprechende Optik zu gestalten. So kann zum Beispiel durch die Einbindung attraktiver Flacherwasserzonen ein schönes Auslaufen des Teiches ermöglicht werden. Der Blick auf Folien und Steine, die beim Blick auf Speicherteiche häufig auftauchen, ist dagegen nicht sonderlich hübsch.

Gleichzeitig geht es aber auch darum, durch die richtige Wasserführung, wichtige Spielelemente vor Überflutungen zu schützen.

Damit ist das Thema Wassermanagement weitaus komplexer, als so mancher Golfer auf den ersten Blick denken mag. Es ist ein Teil der Gesamtstruktur des Golfplatzes, der bei optimierter Gesamtplanung auf Dauer problemlos mitläuft.

Dagegen ist der schnelle Bau eines einzelnen Speicherteiches ohne Berücksichtigung des Gesamtumfeldes oftmals ein Schnellschuss, der nach hinten losgeht. Teiche sind immer Teil des Gesamtdesigns und müssten spielstrategisch sowie optisch optimal eingepasst werden, sowie gleichzeitig ihre Funktion als Wasserspeicher erfüllen. Erst dann ist das Thema Wassermanagement wirklich optimal gelöst.

Variante 1: Kleiner Speicherteich ohne strategische Funktion.

Variante 2: Speicherteich mit optischer und strategischer Funktion.

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